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Wegweiser durch die digitale Schule

An der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen gibt es eine neue Fachstelle für Medienbildung und Informatik. Sie soll Lehrpersonen beim Unterrichten des Fachs «Medien und Informatik» unterstützen.

Seit letztem Sommer unterrichten die Schaffhauser Schulen nach dem Lehrplan 21 – das Fach «Medien und Informatik» ist seither Pflicht und soll auch in den restlichen Fächern Platz finden. Es reiche aber nicht, die Laptops und Tablets nur zu besorgen und zu benutzen oder Medien nur zu konsumieren. «Das Ziel ist, dass die Schüle­rinnen und Schüler sich in dieser mediendurchdrungenen und digitalen Welt sinnvoll bewegen und sie verstehen können», sagt Andreas Brugger. Zusammen mit Nadja Paillard leitet er die neue Fachstelle Medienbildung und Informatik der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH).

Angebote für Schulen und Lehrpersonen

Am Dienstag, 3. März, wurde die Fachstelle an der PHSH etwa 30 geladenen Gästen wie Schulleitern, Schulvorsteherinnen oder Mitarbeitenden des Erziehungsdepartements vorgestellt. Das Angebot soll so in die Schulen und zu den Lehrpersonen getragen werden. Denn für Letztere wurde diese Fachstelle vor allem gegründet. Sie bietet ein zusätzliches Angebot in Kombination mit den obligatorischen Weiterbildungen zum Thema «Medien und Informatik», die Lehrerinnen und Lehrer bereits durchlaufen haben oder noch durchlaufen. Im Oktober 2019 begann man an der PHSH, die Stelle aufzubauen.

Die Fachstelle soll Schulen und Lehrpersonen nicht nur bei der Umsetzung des Lehrplans 21 im Fachbereich Medienbildung und Informatik unterstützen, sondern auch bei den damit verbundenen Schulentwicklungsprozessen. «Der digitale Wandel macht eine Weiterentwicklung des Unterrichts und der Schulorganisation nötig», so Brugger.

Lehrpersonen im Zentrum

Paillard und Brugger begleiten Einzelpersonen bei neuen Lernarrangements oder bieten Lehrerteams und in Schulen Workshops und Weiterbildungen an, welche sie konzipieren und auch durchführen. «Die Lehrpersonen stehen bei der Fachstelle im Zentrum – von ihnen ist abhängig, ob die Inhalte von Medienbildung und Informatik bei den Kindern ankommen», so Paillard.

Viele Lehrmittel in den Bereichen Informatik und Medienbildung waren an der Pädagogischen Hochschule am Dienstagabend ausgelegt. Die Aufgaben und Lernziele sind vielfältig. Lehrpersonen sollen mit Schülerinnen und Schülern thematisieren, wie viel Zeit diese mit Medien verbringen und warum. Sie sollen mit ihnen das Innenleben des Smartphones besprechen. Die Kinder sollen lernen, wie sie mit Texten, Bildern und Videos kommunizieren können oder was sie im Internet lieber nicht veröffentlichen sollen.

Fake News oder nicht?

Die Gäste konnten konkret ausprobieren, wie man solche Inhalte in den Unterricht integriert. Auf einem Tisch waren iPads aufgelegt, auf denen verschiedene Aufgaben zu lösen waren. So musste man beispielsweise anhand einer Video- und Audiodatei herausfinden, ob es sich bei einer Zeitungsmeldung um Fake News handelte oder nicht. Auf einem anderen Tisch waren so genannte Bee-Bots zu sehen – Roboter, die wie überdimensionale Bienen aussehen. Die Aufgabe war, diese so zu programmieren, dass sie dem vorgegebenen Weg auf dem Tisch folgten. «Es geht natürlich auch ohne Roboter im Unterricht», sagt Brugger. «Aber oft ist es hilfreich, nicht alles abstrakt auf dem Bildschirm zu zeigen, sondern es in die reale Welt zu holen und greifbar zu machen.»

Medien und Informatik – das sei eben seit Längerem viel mehr als nur den Computer richtig einschalten zu lernen, das Tastaturschreiben schnell zu beherrschen oder Programme wie Word und Excel zu nutzen. Beim Programmieren beispielsweise würden Kinder verstehen lernen, dass Computer, die sie benutzen, nur das tun, was man ihnen gesagt hat, so Gerda Buhl, Prorektorin Weiterbildung und Dienstleistungen an der PHSH. Es brauche diese Fachstelle, sagt sie. Einige Lehrpersonen kämen manchmal an einen Punkt, an dem sie denken: «Das kann ich nicht, dann lass ich es.» In solchen Situationen sei eine Anlaufstelle hilfreich.

Nicht nur Know-how-Lieferant

«Wir hatten vor wenigen Jahrzehnten keine Idee davon, wo wir einmal stehen werden – und wo wir heute stehen», sagt Rektor Thomas Meinen. «Wir wissen auch nicht, wohin die Reise noch gehen wird.» Aber man wisse, dass man Kindern den Anschluss an die digitale Welt ermöglichen müsse.

«Wir wollen die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen, damit sie in ihrer Entwicklung selbst weiterkommen», sagt Paillard. Ihre Vision seien Lehrpersonen, die wissen, welche digitalen Phänomene Kinder beschäftigen. Lehrpersonen, die Mut haben, den gewohnten Weg zu verlassen, oder die Bescheid wissen über missbräuchliche Mediennutzung. Das alles allein zu erreichen sei schwierig, so Brugger. Zusammenarbeit sei wichtig. Deshalb wollen die beiden Fachstellenleitenden nicht nur Know-how liefern, sondern eine Drehscheibe sein, die Lehrpersonen zusammenbringt. «Wir wollen Lernräume bilden, die eine Vernetzung der Lehrpersonen ermöglicht.»

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