Spielen und Lernen. Früher wurden die Begriffe klar getrennt: In der Schule wurde gelernt, in der Freizeit gespielt. Heute gehen die beiden Begriffe Hand in Hand. Das zeigte der Weiterbildungstag der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen. «Wir wollen das Verbinden von Spielen und Lernen ins Zentrum rücken», sagte Thomas Meinen, Rektor der PHSH.
Die Tagung «Spielbasierte Lernumgebung» richtete sich an Lehrpersonen des ersten Zyklus. Dieser umfasst die Kindergartenstufe sowie die erste und zweite Primarklasse. Rund 80 Lehrerinnen und Lehrer aus Schaffhausen und Umgebung nahmen an der Tagung teil. Nach der Einführung befassten sich die Teilnehmenden in Workshops mit Themen im Bereich «Lernen und Spielen». Die Workshops leiteten Dozierende oder Lehrpersonen aus verschiedenen Kantonen.
Fähigkeiten steigern durch Spiele
Die Anwesenden setzten sich unter anderem mit tiefgehenden Aspekten in der Pädagogik auseinander. Bernhard Hauser, Studienleiter Master Early Childhood Studies an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen, ist beispielsweise der Meinung, dass man Kinder fast nicht überfordern kann. «Kinder soll man fördern. Nur so erkennen sie ihr Potenzial», sagt Hauser. Besonders mit Regelspielen wie Quarto oder Fünferraus könnten Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten steigern. An Hausers Workshop konnten die Anwesenden gleich selbst Spiele ausprobieren und über die unterschiedlichen Lernmethoden diskutieren.
Spielbasiertes Lernen im Schulalltag
Im Kurs «Spielen in der Schule, geht das?» von Sandra Di Sario und Cornelia Rüdisüli, Dozentinnen an der PHSH, erarbeiteten die Lehrpersonen Ideen, wie Kinder am besten lernen durch Spielen. Hauser sagt: «Heute ist sich die Forschung einig: Die Kombination von freiem Spielen und Inputs erzielt einen hohen Lerneffekt.» Dieser Kurs bot gleichzeitig eine Plattform für das Pilotprojekt der PHSH im Schuljahr 2019/20. Dabei wird spielbasiertes, interessengeleitetes Lernen als fester Bestandteil in den Schulalltag integriert.