Die Kunst, sich in spielender Weise mit einer Figur zu verbinden, diese präzise zu bedienen und glaubwürdig in Szene zu setzen, verlangt neben handwerklichen Fertigkeiten und kontinuierlichem Training ebenso heftig die Fähigkeit zur Empathie und den Mut, sich dem Spiel mit ganzer Seele hinzugeben. Gelingt dies, vermag das Spiel mit Figuren, im Zusammenleben mit Kindern, eine magische Welt zu eröffnen, die den Handlungsspielraum der jungen Pädagoginnen entscheidend erweitert, weil sich Kinder im Spiel den Figuren in einer Direktheit anvertrauen, die uns Erwachsene staunen lässt.
«Hier ist die Strasse, hier ist der Hauseingang, hier ist die Treppe, hier ist Mama, hier ist Papa, hier ist der Tag, hier ist die Nacht. Ich war noch klein und im Grunde wusste meine Puppe mehr als ich. Ich sprach mit ihr, sie sprach mit mir», schreibt Elena Ferrante in ihrem Buch «Meine geniale Freundin».